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A wie Alpha

Hunde sehen nicht aus wie Wölfe, Hunde heißen nicht Wölfe, Hunde sind keine Wölfe!

Und doch werden Hunde liebend gern mit Wölfen verglichen. Was ist eigentlich dran an „Dominanztheorie, Alphatier alias Rudelführer und Rangordnung“? Und welche Auswirkung haben diese Begriffe auf dich und deinen Hund?

WIE LEBEN WÖLFE?

Wölfe bewohnen in der Natur riesengroße Territorien, wo sie in Familienverbänden (Mutter, Vater und Jungtiere verschiedener Generationen) zusammenleben. Sinn der Familiengruppe sind die besseren Chancen auf Nahrung durch gemeinsame Jagd. Die Alphatiere der Familie sind in der Regel die erfahrensten Tiere, die Elterntiere.

Für Machtspiele bleibt kein Raum; würden sie nur unnötig Lebens notwendige Ressourcen verbrauchen. Wölfe, die Verhaltensweisen wie „Alpharolle“ oder „Nackenschütteln“ zeigen, wollen nicht erziehen, sondern Beute machen und/oder töten!

Die oft zitierten Ergebnisse über Dominanz, Rangordnung und Alpha stammen aus Studien an Wölfen in Gefangenschaft. Wölfe, die einerseits keine natürliche Familienstruktur aufweisen, andererseits bei Konflikten nicht in ein anderes Territorium abwandern können, vermögen aber kein Paradebeispiel für einen in Freiheit lebenden Wolf zu sein.

Auch wenn Wölfe und Hunde der gleichen Gattung angehören, sind sie zwei vollkommen unterschiedliche Arten. Das ist sowohl an Aussehen als auch Sozialverhalten zu erkennen.

WIE LEBEN HUNDE?

Freilebende Hunde leben (im Gegensatz zu Wölfen) nicht in Familiengruppen. Sie schließen sich kurzfristig zu kleinen Gruppen (zwecks Gefahrenabwehr und Fortpflanzung) zusammen oder leben als Einzelgänger. Das liegt daran, dass sie am Rand von Siedlungen leben und sich von Abfall ernähren. Da sie nicht auf die Jagd nach Großwild gehen, birgt das Leben im Rudel für sie keinen Vorteil.

Haushunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit uns Menschen, einer anderen Spezies, zusammenleben. Im Mehrhundehaushalt leben Artgenossen zusammen, die weder verwandt sind noch sich eigenbestimmt zur Gruppe zusammengeschlossen haben.

DOMINANZTHEORIE IM ALLTAG

Im allgemeinen Sprachgebrauch verstehen wir unter Dominanz einen nicht gerade schmeichelnde Charaktereigenschaft.

In der Tierwelt wird unter Dominanz hingegen die Durchsetzung eines Tieres gegen einen Artgenossen an einer bestimmten Ressource in einer bestimmten Situation verstanden. Weder bei Wölfen noch bei Hunden finden wir Hierarchiedenken oder Machtstreben.

Einen dominanten Hund kann es daher per definitionem nicht geben. Ein und derselbe Hund kann sich z.B. einmal an einer bestimmten Ressource (z.B. Mäuseloch, Kauknochen) gegen einen anderen Hund durchsetzen, das andere Mal wiederum nicht. Er war also das eine mal in diesem Zusammenhang dominant, das andere mal nicht.

Du kannst Ratschläge, denen die Theorie, der Mensch als Alpha müsse die Rangordnung herstellen und anführen, zugrunde liegt, getrost vergessen und frei entscheiden, ob dein Hund nach dir durch die Tür gehen soll oder auf der Couch liegen darf. Dein Hund darf auch Spielsachen zur freien Verfügung haben sowie Aufmerksamkeit oder Streicheleinheiten aktiv einfordern. All das wird ihn nicht zu einem „übermächtigen Alpha“ machen, der dir deinen Rang streitig macht und dich dominiert.

Vergiss nicht, dass du täglich über sämtliche Grundbedürfnisse (v.a. Nahrung, Lösen, Ruhephasen, Sozialkontakte, Sexualität und Umwelterkundung) deines Hundes entscheidest.

Darüberhinaus kannst du Problemverhalten (von Leine-zerren bis Aggression gegen Menschen) nicht durch vermeintliche Rangordnungsmaßnahmen beheben. Hier wird unter dem Deckmantel der Dominanztheorie zusätzlich mit Drohen, Blocken und Ängstigen des Hundes gearbeitet.

Aber keine gute Beziehung basiert auf Gewalt. Und jedes Verhaltensproblem kann ohne Gewalt trainiert werden. Wenn du Unterstützung brauchst, komm gern in Waldis Hundetraining!

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