Überspringen zu Hauptinhalt
E-MAIL
info@waldis-hundetraining.de
Geschäftszeiten
Mo. - Sa. 09.00 - 19.00 Uhr
Mobil
+49 152 320 75 614

E wie Entspannung

Für ein harmonisches Leben mit deinem Hund ist Entspannung sehr wichtig. Denn Entspannung senkt das Erregungsniveau deines Hundes. Warum ist das von Bedeutung? Weil Angst-, Aggressions- und Jagdverhalten umso schneller und intensiver auftreten, umso höher das Erregungsniveau ist. Mit Hilfe von Entspannung kannst du die emotionale Reaktion deines Hundes auf Umweltreize und sein Verhalten beeinflussen. Klingt gut?

Entspannung hat präventive Wirkung, kann aber auch bereits aufgetretenes unerwünschtes Verhalten verringern bis verhindern. Deshalb spielt Entspannung bei allen Hunden, vom Welpen bis zum „Problemhund“, eine große Rolle.

Selbstverständlich kann und soll dein Hund nicht 24/7 entspannen. Jede Aktivität geht mit Erregung einher und das ist gut so. Bewegungen, Erkundungsverhalten und all die Dinge, die großen Spaß machen (z.B.: Spielen, Ball hetzen, Suchaufgaben), sind mit Erregung verbunden.

Außerdem ist es individuell und Tagesform abhängig, wie schnell und wie stark ein Hund erregbar ist. Eine Rolle spielen u.a. Gesundheit, Stressoren, Konflikte und Frustration.

3 Tipps für einen entspannteren Hund:

Ausreichend Ruhe

Neben Aktivitätsphasen braucht dein Hund ausreichend Ruhephasen. Ein erwachsener, gesunder Hund braucht ca. 18 bis 20 Stunden, in denen er döst oder schläft. Welpen, Senioren und kranke Hunde tendenziell mehr. In diesen Ruhephasen verarbeitet dein Hund Erlebtes und lädt seinen Akku wieder auf. Das ist die Grundvoraussetzung für ein entspanntes Miteinander!

Baue deinem Hund eine Entspannungszone nach seinem Geschmack auf. Verknüpfe diesen Ort mit vielen angenehmen und entspannenden Ereignissen (z.B.: Kuscheln, Futtersuche, Kau- und Schleckbeschäftigungen). Lobe deinen Hund, wenn er sich dorthin zurückzieht und störe ihn dort nicht.

Entspannende Verhaltensweisen

Um ihren Körper zu entspannen, wenden Hunde konkrete Strategien an. Typisch sind strecken, dehnen und schütteln. Beobachte deinen Hund! Welche Verhaltensweisen macht er sich in (bzw. nach) fordernden Situationen zu Nutze? Schüttelt er sich z.B. nach einer unangenehmen Hundebegegnung?

Fortan kannst du Verhaltensweisen wie „Stress abschütteln“ verstärken. Du kannst ein Wortsignal einführen, um deinem Hund zukünftig nach schwierigen Situationen direkt zu helfen, sich besser zu fühlen.

Strecken und dehnen kannst du auch stimulieren, indem du Leckerlis in die Rinde eines Baumes steckst. Große Wirkung hat auch die Nackenentspannung. Diese kannst du fördern, indem du deinem Hund beibringst, sein Kinn auf Signal am Boden („Down“) oder auch in deiner Hand („Kinntarget“) abzulegen.

Direkte Entspannung

Mit Hilfe von direkter Entspannung kannst du deinem Hund helfen, nach aktiven, aufgeregten bis negativ-stressenden Phasen wieder runterzufahren und sich zu entspannen. Das machst du mittels Streichelns oder Massieren (gern auch mit einer weichen Bürste). Denn durch die angenehme Berührung der Haut wird das Hormon Oxytocin, das für soziale Bindung und Entspannung verantwortlich ist, ausgeschüttet. So kannst du Stress-Symptome abbauen, Ängste reduzieren und Nähe oder Interaktion mit dir, dem Bindungspartner, herstellen!

Wie sollst du deinen Hund berühren?

Das ist individuell unterschiedlich. Finde durch Ausprobieren heraus, welche Berührungen an welchen Stellen bei deinem Hund binnen weniger Minuten zu einem entspannten Zustand führen.

Wie sieht ein entspannter Zustand deines Hundes aus?

Beobachte deinen Hund, wenn er sich von sich aus entspannt. Wie sieht er aus? Liegt er in Seitenlage? Liegt er am Rücken? Hat er alle Viere von sich gestreckt? Wie sieht seine Mimik aus? Präge dir diesen Zustand ein; er ist dein Ziel.

Was du beachten musst:

  • Beginne immer an der gleichen Stelle und zwar vorne an deinem Hund (z.B.: an der Schulter;
  • Richte dich seitlich zu deinem Hund aus (nicht frontal!), starre ihn nicht an und geh mit gutem Beispiel voran und entspanne dich;
  • Verwende keine Signale wie „Sitz“, „Platz“, „Decke“ ö.Ä. Dein Hund soll nicht arbeiten, sondern sich entspannen;
  • Entspannung ist ein Prozess, der nicht erzwungen werden kann;
  • Berühre deinen Hund nur an Stellen, an denen er es mag, die ihn nicht aktivieren oder schmerzen.

Wie geht es weiter?

Sobald du weißt, wie dein Hund entspannt aussieht und wie du ihn mit deiner Berührung gezielt in diesen Zustand bringen kannst, verlagerst du euer Entspannungstraining Schritt für Schritt an unterschiedliche Orte und übst in verschiedenen Situationen. Mit unterschiedlichen Orten sind anfangs verschiedene Räume in eurem zu Hause gemeint. Nur weil deine Berührungen bereits auf dem Sofa wunderbar klappen, muss das nicht hinter der Haustür, angezogen und angeleint, so aussehen. Du weißt, was ich meine! Übe auch während des Spaziergangs oder nach einem Spiel.

Das Training draußen und mit steigendem Erregungsniveau ist wichtig. Denn der Wechsel zwischen Aktivierung und Entspannung wird deinen Hund in erregenden Situationen ansprechbarer für dich machen!

Merke:

Im Entspannungstraining musst du immer die Emotion deines Hundes im Auge behalten. Denn so erleichternd Entspannung nach einem bedrohlichen Ereignis (z.B.: Begegnung mit dem Staatsfeind Nr. 1) ist, so frustrierend kann Entspannung nach einem „Rausch-ähnlichen“ Ereignis wie dem heiß geliebten Ballspiel sein. Da und dort ist Entspannungstraining sinnvoll und wirksam!

Umso schwerer es deinem Hund fällt sich zu entspannen, umso wichtiger ist das Entspannungstraining für euch.

An den Anfang scrollen