Radfahren mit Hund
Du möchtest gern mit deinem Hund gemeinsam Radfahren? Hier ein paar Infos & Tipps für dich:
Alter & Gesundheit
Die Grundvoraussetzung für das Radfahren mit Hund ist, dass dein Hund ausgewachsen und gesund ist. Mit einem Welpen oder Junghund unter 18 Monaten solltest du noch auf Radfahren verzichten. Du kannst ihn aber natürlich bereits an das (schiebende) Fahrrad gewöhnen.
Wenn du einen Hund hast, dessen Rasse, eine Veranlagung für bestimmte Krankheiten aufweist, solltest du vorab unbedingt deinen Tierarzt konsultieren und seinen Gesundheitszustand abklären. Beispiele sind Gelenkserkrankungen beim Labrador oder Herz-Kreislauferkrankungen beim Dobermann.
Auch bei einem an sich gesunden Hund, achte bitte auf seine Tagesform. Falls dein Hund aktuell lahmt oder etwa wegen Bauchschmerzen und Durchfall einen schlechten Tag hat, ist Radfahren tabu.
Ein Gesundheitscheck beim Tierarzt ist für euer sportliches Vorhaben auf jeden Fall vernünftig!
Rasse & Individuum
Manche Hunderassen sind aufgrund ihres Körperbaus als Begleiter am Fahrrad weniger geeignet als andere. In der Regel solltest du bei einem Hund mit folgenden körperlichen Merkmalen besser aufs Radfahren verzichten:
- kurze Beine (z.B.: Dackel)
- kurze Nase (z.B.: Mops)
- große, schwere Hunde (z.B.: Bernhardiener).
Als Alternative kannst du deinen Hund in einem Fahrradkorb oder einem Fahrradanhänger zum gemeinsamen Ausflug mitnehmen.
Andererseits eignen sich manche Hunderassen, aufgrund ihres Körperbaus und ihrer ursprünglichen „Verwendung“ mehr für das Laufen neben dem Fahrrad. Dabei seien Laufhunde wie Dalmatiner oder auch Vorstehhunde wie Setter benannt.
Beachte aber unbedingt, dass dein Hund ein Individuum mit persönlichen Vorlieben ist und hinterfrage, ob DEIN Hund wirklich Spaß am Laufen von Langstrecken hat? Viele Hunde, die liebend gern kurze Strecken in hohem Tempo rennen, halten immer wieder an, um passioniert, regelmäßig und ausgiebig zu schnüffeln.
Und auch für Hunde, für die Radfahren ein schönes gemeinsames Hobby ist, soll es nicht die einzige Auslastung darstellen.
Umwelt & mehr
Bei Temperaturen über 15 Grad solltest du besser auf eine gemeinsame Radtour verzichten. Im Sommer prüfe unbedingt, dass der Asphalt nicht (mehr) zu heiß ist, und verlege eure Fahrten auf den frühen Morgen oder den späten Abend.
Von längerem Laufen neben dem Fahrrad auf Asphalt ist zur Schonung der Gelenke und Pfotenballen abzuraten. Außerdem solltest du deinen Hund aus Sicherheitsgründen auf der Straße auf der verkehrsabgewandten Seite führen.
Wähle eine Geschwindigkeit, bei der dein Hund neben dir her traben kann. Dass dein Hund schneller laufen muss, sollte die Ausnahme sein.
Gib deinem Hund vor dem Losfahren ausreichend Zeit und Möglichkeit, sich zu lösen und zu schnüffeln. Lege regelmäßig Pausen zum Trinken, Lösen, Schnüffeln und ev. Begrüßen von Artgenossen ein.
Behalte deinen Hund und seine Körpersprache immer im Auge, um zu erkennen, ob er mit Spaß bei der Sache ist, er ev. langsamer wird, er eine Pause braucht usw.
Equipment
Du kannst deinen Hund an Brustgeschirr und Leine neben dem Fahrrad führen. Es gibt aber auch eigne Vorrichtungen für Fahrräder. Mit denen läufst du nicht Gefahr, dass ihr kollidiert und du musst keine Leine halten. Abhängig von der Örtlichkeit kannst du deinen Hund auch ohne Leine neben dir herlaufen lassen.
Wenn dein Hund auf andere Verkehrsteilnehmer (z.B. Jogger, Radler, Motorräder, Artgenossen) ängstlich oder aggressiv reagiert, ist das gemeinsame Fahrradfahren für euch (noch) nicht das Richtige. Im ersten Schritt solltest du unbedingt am Angst- bzw. Aggressionsverhalten deines Hundes arbeiten. Läuft dein Hund neben dem Fahrrad ohne Leine, muss der Freilauf zuverlässig klappen.
Für längere Strecken oder Hunde, die nicht neben dem Fahrrad mitlaufen können/sollen, kommen Fahrradkörbe oder Fahrradanhänger in Betracht.
Training
Wenn dein Hund das Fahrrad unheimlich findet, musst du dein Rad im ersten Schritt positiv verknüpfen. Jeden Blick und jede freiwillige Annäherung kannst du mit deinem Markersignal einfangen und abgewandt vom Fahrrad belohnen. Es kann aber auch sein, dass dein Hund das Fahrrad sehr aufregend findet. In diesem Fall verknüpfst du es am besten mit Entspannung (z.B.: mittels ruhiger Futtersuche oder angenehmer direkter Entspannung).
Im nächsten Schritt übe mit deinem Hund, dass er ruhig neben deinem Fahrrad her läuft. Entweder du schiebst das Fahrrad oder du lässt dich von einer Hilfsperson unterstützen, die deinen Hund neben dir führt, während du langsam radelst. Belohne deinen Hund dafür, dass er ruhig neben dir läuft.
Klappt das gut, steigere euer Training, in dem du das Mitlaufen am Fahrrad (ohne Unterbrechung) mit deinem Hund in kurzen Intervallen übst und in kleinen Schritten immer mehr steigerst.
Hilfreiche Wortsignale für das gemeinsame Radfahren sind:
- ein Startsignal für das Losfahren
- Signale für Anhalten/Langsamer werden sowie
- Signale für Abbiegen (rechts und links)
Auch das Mitfahren im Fahrradkorb oder Fahrradanhänger lässt sich gut üben. Korb/Anhänger lassen sich anfangs auch ohne Rad positiv verknüpfen. Dann übt ihr mit stehenden → schiebenden → fahrenden Rad. Falls du deinen Hund in den Korb heben musst, solltest du auch das Hochheben mit ihm üben!